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Nicht ohne mein Notizbuch

Dass sich die digitale und die analoge Welt quasi natürlich ergänzen, beweist Christian Mähler, von Beruf Informatiker und aus Überzeugung und Leidenschaft in der Freizeit Betreiber der Plattform „notizbuchblog.de“. Selbst begeisterter Nutzer der gebundenen Schätze für handschriftliche Einträge, stellt er alles rund ums Notizbuch online und teilt seine Kenntnisse interaktiv mit einer gleichgesinnten Community.

Auf Mählers Blog gibt es einen regen Online-Austausch über die PBS-Produkte, die im realen Alltag der User eine große Rolle spielen.
Notizbücher in verschiedensten Erschei­nungsformen bilden einen der Produkt­bereiche der Paperworld in Frankfurt.
Abb.: Messe Frankfurt
Autoren und User beschäftigen sich auf notizbuchblog.de z. B. auch mit Wissenswertem über Handschrift oder passenden Papier-Themen.

Bei der Veranstaltungs-Plattform Paperworld Forum hielt Christian Mähler einen Vortrag zu seinem Internetprojekt notizbuchblog.de und zu Blogs generell.
Mit seinem Blog begeistert Christian Mähler seit Mai 2009 Menschen online für die analoge Welt – unter diesem Thema stand auch sein Vortrag beim Paperworld Forum, in dem er mit Hintergründen zu seinem Projekt aufwartete. Mähler und die Blog-Besucher haben einiges gemein – sie sind Notizbuch-verrückt, Papier- und analog-begeistert und haben eine hohe Affinität zu digitalen Themen. Im Alltag der analogen Welt ist das Produkt Notizbuch ein unverzichtbarer Begleiter. Das hat auch eine Blog-Umfrage 2013 ergeben – danach kaufen 46 % der Leser bis zu fünf Notizbücher pro Jahr, die absolute Mehrheit der Umfrage-Teilnehmer. Zwei Notizbücher haben 21 % der Leser in Gebrauch, bis zu zehn werden von 15 % gekauft. Auf ein Notizbuch beschränken sich nur 12 %, immerhin noch 6 % kaufen mehr als zehn Notizbücher pro Jahr.

Bestens etabliert

Es gibt kaum vergleichbare Blogs in deutscher Sprache – aber auch ungeachtet dessen sieht das Vergleichsportal topblogs.de den notizbuchblog.de bei einer Auswertung von 926 Blogs in der Kategorie Kunst und Kultur auf Platz 4 bis 6, gemessen an den Besucherzahlen. Auch das macht das Web-Konzept interessant für die Hersteller, deren Notizbücher und Kalender im Blog kostenlos vorgestellt und rezensiert werden. Dafür erhält Christian Mähler entweder die Produkte direkt vom Hersteller oder er schreibt über entsprechende Fundstücke im Netz. Darüber hinaus bietet die Online-Notizbuch-Welt diverse Themen mit Bezug zum Papier, auch Künstlerisches zu Papier, Büchern, Origami und Animationsfilmen, dazu gibt es Interaktion mit den Lesern in Form von deren Beiträgen, Fragen, Umfragen und Verlosungen. Artikel über Selbst- und Arbeitsorganisation oder Notizbuchnutzung, Wissenswertes übers Schreiben an sich, über Handschriften und Schreibgeräte sowie Interviews oder Laden-Reportagen runden die Blog-Inhalte ab. Alle Beiträge sind über die übersichtlichen Kategorien und das Archiv abrufbar.

Authentisch da neutral

Hinter den Blog-Angeboten steht ein großer Arbeitsaufwand – für Christian Mähler bis zu fünf Stunden pro Woche: „Zu 99 % nutzen wir digitale Quellen für unsere Blog-Inhalte. Das bedeutet natürlich auch, dass wir viel für unseren eigenen Content sichten.“ So arbeitet man sich durch die tägliche Lektüre von 30 bis 50 Blogs über Feedly, einer Stichwort-Sammlung festgelegter Web-Themen. Dazu werden Em­pfehlungssysteme wie „Zite“ oder „Prismatic“ ausgewertet, ebenso wie gefilterte Twitter-Beiträge, die Mail-Tipps von Lesern etc. und generell Möglichkeiten der Interaktion mit den Blog-Usern genutzt. Mählers Online-Format wird gern zur Produktvorstellung und für Gewinnspiele genutzt. Allerdings legen Christian Mähler und sein Team auch bei den guten Verbindungen zu den Herstellern Wert auf Neutralität bei den Bewertungen – die Freude am Bloggen und am Aufbereiten der Seiteninhalte ist für Mähler damit verbunden, „nichts und niemandem verpflichtet zu sein“.

Für die Leser von notizbuchblog.de wiederum ist die Unabhängigkeit der Seite und der Beiträge ein Aspekt der Glaubwürdigkeit, die von den selbst gemachten Texten und auch Fotos gestützt wird. Aktualität, Werbefreiheit, Themenvielfalt oder das Beantworten aller Fragen und Kommentare gehören für Mähler zum Einmaleins des Blog-Service – übrigens aller Blogs, wie der 40-Jährige im Paperworld-Vortrag betonte. Zumal solche nicht-kommerziellen Web-Konzepte auf der Leidenschaft der Macher basieren und nur durch Ehrlichkeit und Offenheit ein authentisches Bild beim Nutzer liefern können.

Mit all den Aktivitäten und Kompetenzen auch in Sachen Blog-Aufbau und -Betreuung wird Christian Mähler von den Herstellern geschätzt. Die inzwischen fünf „ehrenamtlichen“ Jahre in der Branche bescherten dem dreifachen Fami­lienvater viele Bekanntschaften sowohl auf Industrie- als auch Verbraucherseite, die heute längst nicht mehr aufs Virtuelle beschränkt und vielmehr Bestandteil des realen Lebens sind. Ganz so, wie das Zusammenspiel von Online- und Offline-Welt generell eben auch funktioniert.

Interaktion mit den Blog-Lesern in Zahlen und Fakten

Seit dem Start von notizbuchblog.de im Mai 2009 wurden 1,9 Mio. Seitenabrufe gezählt – etwa 500 Besucher lesen ca. 1.000 Artikel pro Tag, die von Christian Mähler und drei Co-Autoren verfasst werden, im Schnitt wird ein neuer Artikel täglich online gestellt. Insgesamt sind 2.600 Artikel im Blog abrufbar, fast 300 Notizbuchmarken wurden vorgestellt. Weitere Beispiel-Zahlen wie 8.100 Leserkommentare, 6.500 Mailkorrespondenzen oder 1.770 Follower bei Twitter mit über 10.000 Tweets sind Beleg für eine rege und lebendige Blog-Gemeinde. Einen besonderen Erfolg verbucht Christian Mähler mit den 10.000 Downloads seines E-Books mit Notizbuchregeln.

Auch anderweitig ist notizbuchblog.de medial präsent. So wurde die Deutsche Welle auf das Internet-Projekt aufmerksam und sendete ein Fernsehinterview mit Christian Mähler, der auch für Interviews in Blogs und Zeitschriften gefragt ist. Die Verzahnung von online und offline zeigt sich zudem z. B. darin, dass eine Userin über den Blog einen Verleger für ihr Buch gefunden hat. Eine andere Blog-Leserin wurde durch notizbuchblog.de dazu inspiriert, das eigene Papeterie-Fachgeschäft zu gründen.


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